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Channel: NSA – BASIC thinking
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PRISM: Warum war Apple erst so spät dabei?

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Wenn das mal nicht schönes Futter für Verschwörungstheoretiker ist (und dem Konzern mit dem Apfel eher nicht wohlgesonnene Zeitgenossen ;)). Beim PRISM-Leak fällt auf, dass Apple erst recht spät dabei gewesen sein soll, ab Oktober 2012. Eine Vermutung ist, dass es Steve Jobs zu verdanken sei, dass Apple vorher bei einem solchen Programm nicht dabei war, obwohl oder gerade weil Steve Jobs sehr gute Kontakte zur NSA hatte.

Ob nun wirklich ein direkter und womöglich unkontrollierter Serverzugriff durch die NSA möglich ist oder ob es sich bei dem Programm nur um die erleichterte Bereitstellung von Informationen für Behörden handelt, die per Gerichtsbeschluss angefordert werden ist für diese Frage irrelevant. Es ist aber so, dass nach den Gesetzen Unternehmen natürlich verpflichtet sind unter bestimmten Voraussetzungen, wie dem Vorliegen eines entsprechenden Gerichtsbeschlusses, Daten an die Behörden heraus geben müssen. Die Unternehmen müssen es den Behörden aber nicht unbedingt leichter machen an diese Informationen zu kommen:

While handing over data in response to a legitimate FISA request is a legal requirement, making it easier for the government to get the information is not, which is why Twitter could decline to do so.

Hat sich Steve Jobs einfach quer gestellt und verhindert, dass Apple gesonderte Schnittstellen für die NSA bereit stellt? Ein früherer NeXT Entwickler ist dieser Meinung:

Steve Jobs would’ve rather died than give into that, even though he had a lot of friends at the NSA. Microsoft caved in first, then everyone else. Steve would’ve just never done it.

Hat Steve Jobs, wenn er es verhindert hat, so eine Schnittstelle für die NSA bei Apple verhindert trotz oder wegen seiner guten Kontakte zur NSA? Immerhin hat er mit NeXT neben der NSA auch andere Sicherheitsbehörden beliefert und ihm wurden gute Kontakte zur NSA nachgesagt. Konnte er sich nur wegen seiner Kontakte erlauben, die Kooperation mit der NSA zu verweigern? Hatte er einen Deal mit der NSA oder gar Immunität?

Oder ist der Grund einfach viel banaler: Hatte die NSA vorher kein Interesse an einem erleichterten Zugang zu den Daten bei Apple, weil erst recht spät entsprechende Daten in relevantem Umfang in Cupertino angefallen sind, wie die Kommunikationsdaten rund um iMessages und FaceTime? Dafür würde sprechen, dass sich ja offenbar auch Twitter ohne Probleme der Schaffung einer solchen Schnittstelle verweigert, da bei Twitter aber der größte Teil der Daten öffentlich ist, könnte es gut sein, dass die NSA – bis jetzt – gut ohne eine solche Unterstützung durch Twitter leben kann.

Da nicht anzunehmen ist, dass die NSA das irgendwann aufklären wird, kann sich nun jeder seine Version der Geschichte aussuchen: Auf der einen Seite Steve Jobs, der seine Regierungskontakte nutzte, um Apple-User vor der NSA-Bespitzelung zu schützen oder auf der anderen Seite Apple als Unternehmen, das vor 2012 einfach nicht relevant genug war, um deren Kunden zu beschnüffeln. Sucht es euch aus :)


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