
Peter Sunde – mitverantwortlich für den Torrent-Tracker Pirate Bay und Flattr arbeitet aktuell mit Heml.is an einer Messenger-Konkurrenz zu Whatsapp, die gegenüber den bekannten Diensten jedoch abhörsicher sein soll.
Peter Sunde hat seinerzeit Pirate Bay aus der Taufe gehoben und sich ebenso mit dem Micropayment-Dienst Flattr viele Freunde im Netz gemacht. Jetzt wendet er sich mit zwei Kollegen einem anderen Thema zu und will mit Heml.is einen weiteren Messenger ins Rennen schicken, der Whatsapp und Co den Garaus machen soll.
Dabei scheint er bei dem Projekt, welches die geplante Crowdfunding-Kohle innerhalb eines Tages einsammeln konnte, ein ganz wichtiges Argument auf seiner Seite zu haben: Die Sicherheit unserer Daten! Sunde sagt in seinem Video, welches ihr unten zu sehen bekommt, dass die Regierungen und auch private Unternehmen jegliche Kommunikation überwachen, die wir heute führen. Politiker unterbinden das nicht, sondern fragen im Gegenteil sogar noch mehr Daten nach.
Genau da will Sunde einhaken mit seinem Messenger, der weder von dritter Seite noch von seinem Unternehmen selbst überwacht werden kann. Heml.is basiert auf einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung – also nur ich als Absender und der gewünschte Empfänger auf der anderen Seite haben Zugriff auf den Text. Sunde schließt auch aus, dass Anzeigen platziert werden oder die Nutzerdaten verkauft werden.
Klingt alles großartig so weit und dank der über 115.000 Dollar, die innerhalb eines Tages eingesammelt werden konnten, ist hier auch der finanzielle Background vorhanden, dieses Projekt zu stemmen. Ihr könnt natürlich nach wie vor via Paypal- oder Bitcoin-Zahlungen zum Gelingen beitragen und euch ab 5 Dollar Codes sichern, die alle Features der App freischalten oder euch für 10 Dollar zusätzlich zu den Codes auch schon euren Nutzernamen sichern. Angedacht ist übrigens zunächst eine iOS-Version, gefolgt vom Android-Gegenstück.
Apropos Name: Heml.is ist an Hemlig angelehnt, welches das schwedische Wort für “geheim” ist. Einen konkreten Start-Termin nennt man noch nicht, aber angesichts der Debatten um Edward Snowden und seine PRISM-Enthüllungen sind die Menschen derzeit für dieses Thema (endlich) sensibilisiert und somit könnte ein solch sicherer Messenger durchaus durchstarten. Bleibt abzuwarten, ob genügend Leute diesen Wechsel wagen und sich aus dem vermeintlich sicheren Hafen Whatsapp mit all seinen Kontakten verabschieden.