
Die Schnüffelei (nicht nur) des US-Supergeheimdienstes NSA beschäftigt seit dem PRISM-Leak endlich deutlich mehr Menschen als nur die Paranoiden und Verschwörungstheoretiker. Angeblich wird ja nur geschnüffelt um Terroristen aufzuspüren und Terroranschläge zu verhindern – sollte die Meldung der WAZ stimmen, dann gäbe es bei dieser Schnüffelei deutlich mehr Ziele oder aber (vermeintlich) illegale Beschäftigung ist inzwischen in den Rang einer terroristischen Straftat erhoben worden.
Die WAZ berichtet von zwei Jugendlichen, die als Au-Pair bzw. Praktikant in die USA wollten, aber direkt am Flughafen nach der Einreise wieder in den nächsten Flieger zurück nach Deutschland gesetzt worden. Grund dafür waren falsche Angaben bei der Einreise. Ausführlich stellt die WAZ den Fall einer Jana dar, die als Au-Pair in die USA wollte, das alles selbst organisiert und per Facebook-Nachrichten mit dem zukünftigen Gastvater alles vereinbart hat. Sie sollte „gegen ein vereinbartes Taschengeld“ um die Kinder der Gastfamilie kümmern.
Bei der Einreise gab sie jedoch – auch auf mehrere Nachfragen – an, sie wollte einreisen um Freunde ihrer Eltern zu besuchen und einen Englisch-Kurs zu machen. Die Beamten sollen ihr dann Ausdrucke ihrer (nicht ganz so) privaten Facebook-Korrespondenz mit dem Gastvater vorgelegt haben, womit ihr nachgewiesen wurde, dass sie in die Staaten einreisen wollte, um dort illegal zu arbeiten. Streng genommen sicherlich richtig, auch wenn das vielleicht eine Grauzone ist. Problematisch an der Sache ist aber der – wenn alles so passiert ist – Zugriff der Einwanderungsbehörden auf private Facebook-Nachrichten.
Woher die Behörden an die persönliche Facebook-Kommunikation von Jana H. gekommen ist wissen wir natürlich nicht und auch die WAZ äußert sich dazu nicht. Neben Schnüffelei bei Facebook käme natürlich auch der jeweilige Kommunikationspartner in den USA dafür in Frage. Aber in Anbetracht von PRISM denkt man natürlich zuerst einmal an Schnüffelei…