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USA: 62% halten Terrorbekämpfung für wichtiger als Privatsphäre

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Eine Umfrage unter US-Bürgern liefert in Hinblick auf den PRISM-Leak ganz interessante Zahlen. Auch wenn US-Bürger angeblich nicht im gleichen Umfang wie der Rest der Welt Ziel der NSA-Schnüffeleien sein sollen, so sollte ist doch interessant zu erfahren, dass eine Mehrheit von 62% der US-Bürger bei der Wahl zwischen Terrorbekämpfung und Privatsphäre der Terrorbekämpfung den Vorrang geben würden.

Aber immerhin sind das etwas weniger als die 68%, die diese Wahl noch im November 2010 getroffen hätten. Es gibt aber auch deutlich Unterschiede wenn es darum geht, welche Daten die Regierung sammelt und auswertet. Während nur 41% es für inakzeptabel halten Daten zu geführten Telefongesprächen – nicht die Inhalte – zu sammeln und auszuwerten, wollen 52% nicht, dass die Regierung bei der Jagd nach Terroristen ihre Mails filtert. Auf der anderen Seite halten es aber immerhin 45% der Befragten eMail-Filterung für in Ordnung um damit Terroranschläge zu verhindern. Und die Analyse von Daten zu geführten Telefonaten ist für eine deutliche Mehrheit von 56% eine akzeptable Methode der Terrorbekämpfung.

Im Vergleich zu den Jahren 2006 und 2010 hat sich an der grundsätzlichen Haltung der US-Amerikaner bezüglich der Gewichtung des Kampfs gegen den Terror gegenüber dem Schutz der Privatsphäre nichts grundlegend geändert: 2006 waren 65% der Befragten der Meinung Terrorbekämpfung wäre wichtiger (32% Privatsphäre), waren es 2010 68% (26%) und zuletzt eben 62% für Terrorbekämpfung und 34% für die Privatsphäre. Zwar hat die Unterstützung für einen Kampf gegen den Terror auf Kosten der Privatsphäre aller etwas nachgelassen, aber eine Trendwende ist das natürlich nicht.

So lange aber die Bevölkerung eines Landes und damit die Wähler dort grundsätzlich hinter solchen Maßnahmen stehen, wird das jeweilige Land solche Maßnahmen kaum einstellen – egal wie groß der internationale Protest ausfällt. Und dieser ist im Fall PRISM nun nicht unbedingt gewaltig zu nennen. Wer also darauf hoffte, dass durch den PRISM-Leak hier ein großer Umschwung im Denken einsetzen würde, der dürfte von diesen Zahlen eher enttäuscht sein.

Wie persönlich gewichtet ihr bei der Frage Terrorbekämpfung gegen Schutz der Privatsphäre? Darf ein Staat überall rumschnüffeln, um damit für Sicherheit (oder zumindest ein Gefühl davon) sorgen? Oder muss auch ein Staat damit klar kommen, dass es Grenzen im Privatleben seiner Bürger gibt, die nicht überschritten werden dürfen, selbst wenn dadurch nicht jeder Terroranschlag verhindert werden kann?


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